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Владимир Каминер: Meine russischen Nachbarn

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Владимир Каминер Meine russischen Nachbarn

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Иллюстрации Виталия Константинова.

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›Blumen? Aus Moskau?‹, fragte er misstrauisch. ›Für Frau Müller? Sie wird sie nicht nehmen!‹

›Ist in Ordnung‹, sagte ich friedlich, ›das kann ich gut verstehen. Dann werfe ich diese Blumen einfach weg und fahre nach Hause, wenn Sie nichts dagegen haben.‹

›Nein, warten Sie hier‹, sagte der Beamte. Die drei verschwanden erneut. Ich stellte den Blumenstrauß in die Ecke. Der Aufseher, der von seinem Fensterchen aus, auf mich aufpasste, schüttelte kritisch den Kopf. Ich nahm den Blumenstrauß wieder in die Hand. Der Beamte kam nach einer Weile zurück. Er sah nachdenklich aus.

›Sie hatte heute bis 18.00 Uhr Schicht‹, sagte er, ›Sie hätten früher kommen sollen.‹ Er drückte auf einen Knopf, und die Tür hinter mir ging auf. ›Sie hätte sie aber bestimmt nicht genommen‹, fügte er zum Abschied hinzu.

Ich atmete aus. Ich hatte mich innerlich schon auf Schlimmeres vorbereitet. Ohne meine Freude über die Befreiung zu zeigen, ging ich langsam hinaus, setzte mich in den Wagen und gab Gas.

Ivan saß wie der Staatsfeind Nr. 1 seine drei Jahre ab, vom ersten bis zum letzten Tag ohne Freigang und ohne Bewährung. Am Tag seiner Entlassung wurde er abgeschoben. Ein Jahr später rief er mich aus Moskau an.

›Ich habe dich nie um etwas gebeten‹, sagte er, ›aber morgen hat sie Geburtstag.Würdest du ihr bitte einen Blumenstrauß vorbeibringen?‹

›Warum hast du nicht gesagt, dass sie eine Aufseherin ist?‹, fragte ich ihn.

›Was spielt das für eine Rolle?‹, entgegnete er.

›Nein Ivan, ich gehe nicht noch mal in den Knast‹, sagte ich.

›Musst du auch nicht‹, beruhigte mich mein Freund. ›Ihre Schicht ist um 18.00 Uhr zu Ende, sie fährt einen roten Passat.‹

Draußen schneite es ohne Ende. Mit einem solchen sibirischen Winter hatten die Berliner nicht gerechnet, und die Stadt war lahmgelegt. Überall Staus. Ich fuhr durch verschneite Straßen nach Tegel. Der Knast sah aus wie das Schloss der Schneekönigin. Ich parkte gegenüber vom Tor und beobachtete von dem warmen Wagen aus die Straße - mit einem Blumenstrauß auf den Knien. Nicht nur Frau Müller, das gesamte Personal schien um 18.00 Uhr Schichtwechsel zu haben. Alle drei Minuten sprangen aus dem Schneeberg vor dem Tor Autos auf die Straße, aber ein Passat war nicht dabei. Es ist viel Zeit vergangen, überlegte ich. Vielleicht hat sie den Wagen längst gewechselt. Vielleicht hat sie den Job gewechselt, vielleicht hat sie sich für heute krankgemeldet. Die Autoscheiben der vorbeifahrenden Autos waren zugefroren, man konnte das Geschlecht der Insassen nicht erkennen. Nach einer halben Stunde merkte ich außerdem, dass die Autos auch von der anderen Seite des Knastes losfuhren. Dort musste es also noch einen Ausgang geben.

›Pech gehabt, Ivan‹, dachte ich und startete den Motor. Just in diesem Augenblick fuhr ein roter Passat an mir vorbei und löste sich sofort im Dunkeln auf. Ich nahm die Verfolgung auf. Ivans Affäre fuhr nicht nach Berlin, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Ich blinkte und hupte, alles umsonst, sie merkte nichts. Laut ihrem Kennzeichen konnten wir noch gut 300 Kilometer so weiterfahren, durch nächtliche Wälder und Dörfer, über verschneite Straßen. Ich gratulierte mir innerlich zu diesem Blödsinn. Anstatt zu Hause gemütlich vor dem Fernseher zu sitzen, verfolgte ich mit ungewissem Ziel einen roten Passat durch das ausgestorbene Brandenburg. Ich ging auf die Überholspur und blinkte noch einmal direkt vor ihrer Nase. Diesmal bemerkte sie mich. Wir hielten beide an. Ich stieg aus, klopfte an ihr Fenster, sie machte die Tür auf. Tatsächlich eine Frau, groß, brünett mit grünen Augen, so wie Ivan sie beschrieben hatte.

›Entschuldigen Sie die Störung, Blumen aus Moskau. ‹ Mit diesen Worten übergab ich ihr den Blumenstrauß.

›Ich weiß, von wem die sind‹, lächelte sie. ›Bestellen Sie ihm schöne Grüße.‹

Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte.

›Alles Gute zum Geburtstag‹, sagte ich.

›Hab ich doch erst in einer Woche‹, sagte sie und fuhr los.

Ich stand allein auf der Autobahn und dachte, gut, dass ich es doch geschafft habe.«

Sergej schloss die Augen. Alle schwiegen eine Weile.

»Und weiter?«, fragte meine Frau.

»Nichts weiter«, sagte Sergej.

»Hat denn dieser Ivan noch einmal angerufen?«,

»Nein. Aber irgendwas sagt mir, er wird noch anrufen. Wenn es wieder schneit und sie wieder Geburtstag hat.«

Nachwort

Nachbarn sind die größte Herausforderung Eine weit größere als die eigene - фото 39

Nachbarn sind die größte Herausforderung. Eine weit größere als die eigene Familie. Wenn du mit den Nachbarn kannst, dann auch mit dem Rest der Welt«, hat mein Opa gern gesagt. Er selbst war in seinem Leben mindestens ein Dutzend Mal umgezogen und wusste, wovon er sprach. Die Kinder werden groß und ziehen weg, die Eltern und die Großeltern sterben, aber die Nachbarn sind immer da, überall und allgegenwärtig. Wenn die einen wegziehen, sterben, heiraten oder auswandern, ziehen sofort andere nach. Sie stellen unsere Flexibilität, unsere Kommunikationsfähigkeit, unsere humanistische Weltsicht täglich in Frage. Sie sind die größte Prüfung unseres Lebens. Ich glaube, dass die Spezies Mensch ein Probewurf der Natur ist. Schaffen wir es, für eine bestimmte Zeit friedlich mit- und nebeneinander zu leben, dann werden mit Wesen unseres Schlages weitere Planeten und Galaxien besiedelt. Wenn wir uns jedoch als unfähig zum Zusammenleben erweisen und gegenseitig auslöschen, dann wird von der Natur ein neues, weniger individualistisches Modell favorisiert.

Deswegen kann der Mensch nirgends auf Dauer allein sein. Selbst wenn er eine unbewohnte Insel mitten im Ozean findet, ziehen spätestens nach einer Woche andere Leute nach: eine Familie mit Kleinkindern, eine Rentnerin mit einem dicken Dackel, ein arbeitsloser Klarinettist, der jeden Tag proben muss, eine mollige Alleinstehende, ein Mann mit rasiertem Kopf, der Selbstgespräche auf der Treppe führt - die ganze Mischpoke eben, die üblichen Verdächtigen. Es sind in der Regel komische Leute mit wildfremden Sitten. Sie stehen auf, wenn die anderen schlafen gehen, und wenn die anderen wach werden, schlafen sie ein. Sie joggen gern in der Wohnung und tanzen Kasatschok, aber nur wenn sie über einem wohnen. Wenn sie unter einem wohnen, klopfen sie wie blöd gegen die Decke. Wohnen sie nebenan, spielen sie Tennis gegen die Wand und hören laut Musik am offenen Fenster. Sie singen am frühen Morgen und abends kucken sie Fernsehserien, in denen viel gebrüllt wird. Im Sommer grillen sie auf dem Balkon. Im Winter stöhnen sie im Schlafzimmer. Man muss sie nicht mögen. Man muss sie nicht verstehen. Man muss nicht mit ihnen Kuchen backen, aber es empfiehlt sich trotzdem, sie kennenzulernen. In gewisser Weise tragen wir alle füreinander Verantwortung. Wir wohnen alle unter einem Dach.

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