Beide fingen sofort an, sich gegenseitig auszuziehen, Bernd tatschte an ihr herum, es kam zum Küssen, was unüblich war und dann fiel sie rücklings auf das Bett, über das die alte Schlampe zuvor eine saubere Tagesdecke gebreitet hatte. Sie fickten in der Art, wie es der Überlieferung nach die Landbevölkerung trieb und lagen dann, schwer atmend, nebeneinander und erzählten sich Anekdoten, während die Kräfte und Säfte zurückkehrten, das Spiel zu wiederholen.
„Du bist gut im Ficken,“ glaubte Bernd dem Gemisch verschiedener Sprachbrocken zu entnehmen.
„Ich weiß,“ sagte er.
„Ich hab einen Sohn zuhause,“ sagte sie.
„Das ist schön,“ sagte Bernd,“ du hast pralle Titten.“
„Ich weiß,“ sagte sie, „sie sind ganz voll.“
„Du hast steife Nippel.“
„Oh ja. Sie sind ganz voll. Sieh mal.“ Sie nahm die linke Brust mit der rechten Hand und drückte sie. Ein dünner Strahl etwas bläulicher Milch spritzte heraus und traf unversehens Bernds rechtes Auge. Sie reichte ihm ein Tempotaschentuch, das auf dem Nachttisch griffbereit lag und lachte. „Alles voll,“ sagte sie. „Laß mich lutschen,“ sagte Bernd und begann zu saugen.
Anita erwies sich als sehr ergiebig. Ihre Milch war recht dünn. Dünner, als Bernd sich das vorgestellt hatte. Vielleicht war sie etwas abgestanden. Aber sie war trinkbar und schmeckte vorzüglich. Ein wenig süßlich. Aber nicht zu süß. Er brauchte einige Schlucke, sich dem Geschmack anzupassen. Das saugen machte sie geil und noch mehr geil. Sie begann Forderungen zu stellen:
“Fick mich noch mal.“
Bernd fickte sie noch mal und saugte anschließend den Rest auch aus der zweiten Brust, die etwas weniger ergiebig schien. Die alte Schlampe im Gang vor der Tür brachte eine Tasse schwarzen Kaffees, nachdem Anita nach ihr gerufen hatte und Bernd reicherte sie mit einem Milchspritzer an. Dann machten sie noch eine dritte Nummer und verabschiedeten sich in der Gasse vor dem Haus, von wo aus Anita nach hause gehen und Bernd noch rasch in die Texas Bar einkehren wollte.
„Komm bald wieder,“ sagte sie hoffnungsvoll und Bernd versprach bald wiederzukommen und fand Norbert, der es bereits zum Leichtmatrosen gebracht hatte, am Tresen sitzend und Charlie, der noch nicht so weit und Jungmann war, was Bernd nächstes Jahr auch sein könnte, ebenfalls auf einem Hocker am Tresen sitzend, vor.
„Sauf einen, Bernd,“ grüßte Norbert und rief nach einem Bier für den Moses. „Man muß immer saufen,“ sagte er unsicher, “man weiß ja nie was kommt.“
Sie kamen bis vor die Tür und Bernd konnte sich nicht mehr entscheiden, wo vorne und hinten bei dem parkenden Taxi war, so dass er nicht wusste, wie herum er wo einzusteigen hatte. Norbert war noch klarer und sah die Dinge noch ganz genau.
„Ich weiß genau wo man einsteigen muß,“ lallte er über den Gehsteig und stolperte über seine Füße.
Nach hundert Metern oder so, riss Bernd umständlich die Autotür auf und kotzte während der Fahrt auf die Strasse, so dass der Fahrer, der dies mitbekam, jäh bremste und beide aussetzte, ohne auch nur den Versuch zu machen, Fahrgeld von ihnen zu verlangen. Bernd wachte auf durch lautes Stimmengewirr und bemerkte, dass er angefasst, aufgehoben und davongetragen wurde. Er schlug die Augen widerwillig auf und sah, dass es hell geworden war und eine Menschenmenge vor einer Straßenbahn stand und wild mit den Armen fuchtelte. Man hatte ihn quer über den Bahnschienen schlafend aufgefunden und setzte Bernd behutsam in einen Hauseingang, um lautstark zu drohen, dass er dort besser zu verbleiben hätte. Sie stiegen alle wieder ein und die Bahn fuhr vorbei, wobei einige winkten. Bernd wusste nicht wo er war. Eine vorhandene Zigarette aus der Hemdtasche nüchterte ihn einigermaßen aus, so dass er bald aufstehen und gehen konnte. Er schlug die Richtung nach Westen ein, wo der Hafen zu vermuten wäre und hoffte, dass Westen da sein möge, wo er Westen vermutete. Einen Häuserblock weiter fand sich Norbert ein, der in einer Einfahrt ruhte und geweckt werden musste.
„Laß uns nach Hause gehen,“ lallte Bernd. „Sag mir wo Westen ist.“
„Ja,“ meinte er,“ laß uns hier verschwinden. Bevor uns jemand sieht. Das würde unser Ansehen beschädigen.“
„Was lässt sich an deinem Ansehen wohl beschädigen.“
Jedoch nach Hause schafften beide es nicht. Sie wachten in ihren Kojen gegen Mittag auf und mussten sich erzählen lassen, dass Hafenarbeiter sie auf der Erzpier aufgelesen und an Bord geschafft hatten. Weder Norbert, noch Bernd konnten sich an diesen Vorfall erinnern.
„Das ist das Gute an der Ehe. Bist du verheiratet hast du immer Sahne für den Kaffee.“ Sagte Norbert, noch immer lallend, als sie sich am Nachmittag in der Gangway Wache an der Gangway ablösten und Bernd ihm von seiner Milchorgie erzählt hatte.
„Als Seemann?“
„Ich weiß wie das geht. Ein versauter Onkel von mir hat mir das als Vermächtnis ins Leben mitgegeben, bevor er starb. Man muß die Nippel jeden Tag mit einem nassen Tuch stimulieren. Kalt. Dann werden sie steif und es kommt Milch. Nach einer Weile kommt Milch. Ich hab vergessen, wie oft man stimulieren muß. Der Onkel sagte, im Krieg haben sie immer darauf geachtet, ein Weib bei sich zu haben. Wegen der Nahrung. Kaffee hatten sie nicht, aber immer Sahne.“
„Wo willst du hier an Bord ein Weib halten. In deiner Kammer?“
„Wozu brauchen wir hier eine Titte. Auf der Back steht immer eine Dose Kaffeesahne.“
„Zum Ficken?“
„Wenn du zum Jungmann aufgestiegen bist, verdienst du dreißig Mark mehr im Monat. Dann kannst du dir einen Porno kaufen gehen. Zum Wichsen.“
Norbert dachte analytisch praktisch und wartete mit etlichen guten Tipps des versauten Onkels auf, der frühzeitig verstorben war. „Piß dir über die Füße,“ meinte er. „Das tut gut. Wenn du Schimmel zwischen den Zehen hast.“
„Wo krieg ich Schimmel zwischen den Zehen her.“
„Hilft auch, wenn du mal Brandblasen unter den Füßen findest.“ Norbert war praktisch veranlagt und verfügte über umfangreiches Wissen.
„Klar,“ sagte er, „ich verfüge über umfangreiches Wissen.“
„Wenn du erst Jungmann bist, wie ich, bist du nicht mehr Allgemeingut,“ sagte der Jungmann Charlie der hinzugekommen war unversehens. „Dann hast du Untergebene.“
„Was?“ Fragte Bernd erstaunt.
„Ich bin Jungmann und könnte dir eine runterhauen. Wann immer ich wollte.“ „Du. Du willst mir eine runterhauen?“
„Nicht jetzt. Aber immer wenn mir danach ist.“
„Ich zieh dich hinter den Decksaufbau und polier dir deine Fresse.“
„Dann kriegst du einen Verweis.“
„Einen Verweis.“
„Sicher, dann erteilt dir der Bootsmann einen Verweis. Der Bootsmann hat darauf zu achten, dass die Tradition eingehalten wird.“
„Charlie hat Recht,“ sagte Norbert, „Charlie steht über dir und darf dir immer eine langen. Wenn ihm danach ist. Das ist Tradition. Du darfst jedem eine langen, der unter dir steht.“
„Wer steht unter mir?“
„Niemand.“
„Wenn du Jungmann bist,“ sagte Charlie,“ wie ich, dann hast du Untergebene.“ „Und das Gesetz ist der Alte und seine Pistole,“ rief Timmy, der Matrose, der vorübereilte und überhört hatte. „Drei Mann auf dem Haufen an Deck ist einwandfrei Meuterei. Ihr habt Glück, dass ich nicht zum Alten gehe und Meldung erstatte. Er könnte euch mit einem Rettungsring aussetzen.“
„Hier im Hafen?“
„Warum nicht hier im Hafen.“
Sie liefen aus und der Bootsmann sagte :“ Wir machen einen Wachwechsel. Du gehst jetzt acht zwölfer Wache. Dann Hast du Zeit, nach der Wache an Deck zu arbeiten. Kostenlos, wie du weißt. Überstunden kann der Reeder ohnehin überbezahlten Deckjungen nicht auch noch anrechnen. Mein Junge, damit du etwas lernst. Leider haben wir keinen Rost, den du klopfen könntest, weil das Schiff noch neu ist. Aber räum mal das Kabelgatt auf.“
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