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Sydney: Kein Fall für Mr. Holmes

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Sydney Kein Fall für Mr. Holmes

Kein Fall für Mr. Holmes: краткое содержание, описание и аннотация

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Emma Hudson, die bewährte Haushälterin des legendären Sherlock Holmes, beweist in diesem Kriminalroman, daß sie einiges vom Meisterdetektiv gelernt hat: Als Lady St. Clair plötzlich stirbt, sprechen ihre Angehörigen von natürlichem Tod. Die Hausangestellte Violet ist da ganz anderer Meinung und wendet sich an Sherlock Holmes. Da dieser gerade auf Reisen ist, nimmt sich die emsige Emma des Falls an. Eine grausige Entdeckung verschafft ihr bald Gewißheit: Auf Haddley Hall, dem Sitz der St. Clairs, wird eine weitere Leiche entdeckt, die bestimmt natürlichen Todes gestorben ist...

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Er verbarg sein Gesicht hinter den Händen, während sein Körper vor Pein und Reue bebte.

»Aber Sie waren nicht für den Tod des jungen Mädchens verantwortlich«, bemerkte ich leise.

»Nein«, bestätigte er, als seine Hände herabfielen und rotunterlaufene Augen offenbarten, »aber wenn ich bekannt gemacht hätte, wer dafür verantwortlich war, hätte es nur meine Beteiligung am Tode Ihrer Ladyschaft verraten. Was habe ich nur für einen Schlamassel aus meinem Leben gemacht«, fügte er mit einer vor Ergriffenheit versagenden Stimme hinzu. »Welch riesigen, vollkommenen Schlamassel.«

Diesen Dr. Morley hätte Violet nicht wiedererkannt. Dies war ein durch seine Taten gebrochener Mann. Ein Mann, für den ich weder Wut noch Verachtung, sondern lediglich Mitleid empfinden konnte.

»Aber was meinen Angriff auf Ihr Leben betrifft, Mrs. Hudson, so müssen Sie mir glauben«, flehte er mich an, wobei sein Blick nach irgendeinem Zeichen der Absolution meinerseits suchte, »es tut mir wahrlich leid, daß es je geschehen ist. Niemand ist dankbarer als ich, daß Sie noch leben.«

»Eine Person wohl doch, Dr. Morley.«

Ein trauriges und verständnisvolles Lächeln war zu erkennen. »Ja, sicher«, erwiderte er, nachdem er noch einen Schluck seines Drinks zu sich genommen hatte.

»Ich möchte Ihnen ein Geheimnis anvertrauen«, sagte er dann sehr leise und mit offensichtlichem Ernst. »Obwohl es möglich ist, daß Sie mich für verrückt halten, wenn Sie es hören. Aber in jener Nacht ist mir etwas passiert. Etwas, das ich nur als tiefe religiöse Erfahrung bezeichnen kann. Während ich in dem dunklen Zimmer über Ihnen stand, erschien ein Licht vor mir. Ein schillernd blaues Licht, das von einer vor mir stehenden Gestalt ausgestrahlt wurde. Es war ein Engel, Madam. Ein vom Himmel gesandter Engel.«

Guter Gott, er sprach von Violet!

»Ich wußte, daß es ein Zeichen sein mußte. Ich eilte aus dem Schlafzimmer Ihrer Ladyschaft in mein Zimmer zurück und fiel betend auf die Knie. Aber nachdem himmlische Mächte selbst eingetreten waren, um meine Taten zu verurteilen, welche Hoffnung hatte ich da noch auf Erlösung?«

»Dr. Morley«, unterbrach ich ihn, »ich halte es nur für fair, Sie zu warnen, daß Inspektor Thackeray jede Minute hier eintreffen wird, wenn er nicht schon da ist. Ich habe keine andere Wahl, als ihm von unserem Gespräch zu erzählen.«

»Tun Sie das, Mrs. Hudson«, antwortete er mit einem müden Seufzer. »Was mich betrifft, meine verehrte Dame, so ist es wohl an der Zeit, daß ich mich verabschiede.«

Er trank den übrigen Inhalt seines Glases in einem Zug aus, bevor mir die Grausamkeit dessen bewußt wurde, was er getan hatte.

»Dr. Morley!« schrie ich und sprang aus dem Sessel auf.

Er fiel vornüber, faßte sich mit beiden Händen auf den Leib, und in dem Versuch aufzustehen taumelte er benommen von einer zur anderen Seite, während seine nun glasigen Augen wild durch das Zimmer jagten. Der Körper fiel unbeholfen in den Sessel zurück, während willkürliche Krämpfe die leblose Gestalt weiterhin wie eine Marionette durchrüttelten. Dann war es, so schnell wie es begonnen hatte, vorbei.

Erschüttert schloß ich die Tür hinter mir, ging nach unten und überließ Dr. Morley und sein Geständnis einer höheren Autorität.

15. Schluß

Nach ein paar eiligen und vertraulichen Worten zu Hogarth unten in der Eingangshalle betrat ich das Musikzimmer und sah, daß alle in ihre gewohnte abendliche Routine, so wie Vi sie treffend beschrieben hatte, vertieft waren - außer Sir Charles, der nicht am Klavier, sondern auf einem seidenen rosaroten Sofa saß und müßig in einem Buch blätterte.

Obwohl sich alle Blicke auf mich richteten, als ich eintrat, war Violet die einzige, die so umsichtig war, mich bei meiner Ankunft zu begrüßen. »Da bist du ja, Liebes. Ich habe mich schon gefragt, was du so lange getan hast.«

Ihre Stimme schreckte den alten Colonel auf, der sich nach dem Dinner einem Nickerchen hingegeben hatte. Als ich an ihm vorbeiging, um meinen Platz neben Vi einzunehmen, blieb er lange genug wach, um sich nach der Gesundheit von Dr. Morley zu erkundigen.

»Er ruht«, antwortete ich lediglich und nur allzu wahrheitsgemäß.

»Ich hatte gehofft, es ginge ihm gut genug, um kurz zu erscheinen«, sagte der Squire und holte eine Zigarette aus dem Etui. »Wenn der Colonel weiter vor sich hin schlummert, werde ich später jemand anderen zum Kartenspiel brauchen.«

Der alte Soldat murmelte irgend etwas vor sich hin und schlief dann unmittelbar wieder ein.

»Ich hörte, Sie haben heute nachmittag Twillings einen Besuch abgestattet, Mrs. Hudson«, sagte Lady Margaret, ohne von der Nadel, die in ihrer Stickerei auf- und abschoß, aufzublicken.

»Twillings? Ja, in der Tat, ich war dort«, lautete meine verwirrte und gestotterte Antwort, während ich hoffte, daß es damit erledigt wäre.

Die Nadel erstarrte, während sich die Augen von Lady Margaret langsam mit einem fragenden Blick auf mich richteten und auf eine weitergehende Erläuterung warteten.

Was jetzt? Ich wußte, daß ich mit irgendeiner Geschichte aufwarten mußte. Ich konnte mich nicht immer darauf verlassen, daß Violet mir zur Hilfe kam - obwohl ich spürte, daß ihr angesichts der Situation ebenso unwohl zumute war wie mir, denn sie gab merkwürdige Laute von sich.

»Mein Schal«, stieß ich hervor.

»Ja?«

»Ah, ja, mein Schal«, wiederholte ich. »Ich brauche unbedingt einen neuen, dickeren. Ich dachte, ich entdecke vielleicht im Dorf etwas, aber kein Glück, leider.«

»Zu schade.«

Es wurde nichts weiter gesagt. Die Frau des Baronet hatte nicht ein einziges Wort von dem, was ich gesagt hatte, geglaubt. Ich kam mir recht lächerlich vor.

Jeder kehrte zu seinen eigenen Gedanken zurück, bis ich schließlich den Mut faßte und die folgende Bitte aussprach. »Ich hörte, Sie spielen Klavier, Sir Charles. Vielleicht würden Sie uns mit ein oder zwei Stücken beehren?«

»Ich fürchte, ich bin nicht. «

»Ach, komm schon, alter Junge«, mischte sich sein jüngerer Bruder ein, »du hast doch nur darauf gewartet, gebeten zu werden.«

»Etwas von Scarlatti wäre nett, Charles«, schlug die Dame des Hauses vor.

Sir Charles nahm seinen Platz am Klavier widerwillig ein. Während das glänzende Instrument aus Rosenholz die Melodie erklingen ließ, wurde dem Pianisten ebenso wie dem Klavier dank dreier Fenster, die vom Boden bis unter die Decke reichten, ein dramatischer Hintergrund verschafft. Draußen schob sich der Mond schüchtern hinter blaugraue Wolken und wieder aus ihnen hervor, wobei er in unregelmäßigen Abständen ein Publikum aus Ulmen erleuchtete, die sich im Nachtwind wie im Rhythmus zu der Musik wiegten.

Als die Kantate beendet war, folgte ein schmetternder Applaus, woraufhin der Baronet sich uns zuwandte und fragte: »Vielleicht möchten die Damen gerne etwas Moderneres hören?«

»Kennen Sie vielleicht >Lebe wohl, mein Seemann

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